1995, wenige Monate nach dem Völkermord in Ruanda, hatte meine damalige Klasse 8b der Realschule Süd Bad Oeynhausen die spontane Idee, der Primarschule in Ruli zu helfen.
Anlass war der Dia-Vortrag von Karsten Versick, Journalist des Mindener Tageblatts, über Ruanda nach den schrecklichen Ereignissen des Genozids.
Unsere kleine Initiative, Schulmaterial nach Ruanda zu schicken, weitete sich schnell aus.
Wir baten um Unterstützung bei Help, Hilfe zur Selbsthilfe e.V., einer Nothilfeorganisation aus Bonn, die damals in Ruanda tätig war.
Und ihr Geschäftsführer Wolfgang Nierwetberg half uns nicht nur beim Versenden unserer Kisten.
Seine Idee, uns sofort eine Reise nach Ruanda zu empfehlen, hielten wir zuerst für verrückt, freundeten uns dann aber immer mehr mit ihr an.
Er half uns auch dabei, die sehr umstrittene Reise in das damals noch unsichere Ruanda im November 1995 tatsächlich durchzuführen.
Eine Reise, die Leben veränderte.
Der im TV ausgestrahlte Dokumentarfilm heißt „Kommt bald wieder!“ – Wir kamen wieder.
Seitdem haben sich durch alljährliche Besuche in Ruanda und manche Gegenbesuche sehr enge persönliche Beziehungen ergeben.
Wir kennen die Situation vor Ort und die schweren Lebensbedingungen der Kinder und Jugendlichen gut.
So können wir die uns anvertrauten Spenden in Zusammenarbeit mit den Partnern und Freunden in Ruli sinnvoll und verantwortungsbewusst einsetzen und hier in Deutschland direkte Informationen aus Ruanda geben.
Werner Eyßer